Strand-Lager
Flensburger

👁️ Das Strand-Lager präsentiert sich in einem ansprechenden, klaren Goldton mit einer feinen, weißen Schaumkrone. Der Schaum ist stabil und hinterlässt eine feine Spitze am Glasrand. 

👃 In der Nase bietet dieses Lager eine harmonische Kombination aus malzigen und leicht hopfigen Noten. Ein Hauch von Getreide und ein dezenter, blumiger Duft verleihen dem Bier eine angenehme Frische.

👅Im Mund ist das Strand-Lager trotz seiner 6,2% vol. Alk. sehr geschmeidig und leicht. Die Karbonisierung ist moderat, was das Bier besonders süffig macht. Es ist nicht zu schwer, aber dennoch vollmundig genug, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. 

Der Geschmack setzt die Aromatik fort. Das Malz tritt leicht süßlich und mild hervor, während der Hopfen eine sanfte Bitterkeit dank der 14 IBU beisteuert. Diese Bitterkeit ist gut integriert und sorgt für eine ausgewogene Balance. Ein Hauch von Brotkruste und eine minimale Fruchtigkeit runden das Geschmackserlebnis ab. Insgesamt ist es ein angenehm erfrischendes Bier, das durch seine (gefährliche) Leichtigkeit besticht.

☝️Das Flensburger Strand-Lager ist ein tolles Beispiel für ein gutes Lagerbier (Festbier). Es ist sehr halsgängig, (vermeintlich) leicht und dennoch geschmacklich ausgewogen. Für einen Strandtag wäre es mir aber doch zu viel. Da darf es gerne was mit weniger Alkohol sein.

🍽️ Das Strand-Lager ist ein sehr gefälliges Bier. Ob Salate, Fleisch oder Fisch vom Grill oder zum bisschen aromatischerem Käse definitiv ein guter Begleiter.

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: www.flens.de

Hamburg Hell
Rastherrn

👁️ Das Hamburg Hell präsentiert sich im Glas mit einer strahlend goldgelben Farbe und einer leichten Trübung. Die Schaumkrone ist stabil, cremig und feinporig, was dem Bier ein attraktives Erscheinungsbild verleiht.

👃 Das Aroma ist angenehm malzig mit einer subtilen Hopfennote. Es duftet nach frischem Brot und hat eine leichte Süße, die von einer zarten Blumigkeit begleitet wird. Der Geruch ist insgesamt sehr ausgewogen und lädt zum ersten Schluck ein.

👅 Im Mund fühlt sich das Bier angenehm weich und leicht an. Die Karbonisierung ist moderat und unterstützt das erfrischende Trinkgefühl. Aufgrund der fehlenden Filtration bekommt das Bier eine leicht cremige Textur, die das Geschmackserlebnis intensiviert.
Geschmacklich überzeugt das Bier mit seinen 5,1% vol. Alk. durch seine ausgewogene Mischung aus Malzsüße und leichter Hopfenbittere. Es ist erfrischend und leicht, mit einer sanften Karamellnote, die den Geschmack abrundet. Die Hopfenaromen sind mild, nur zart präsent und sorgen für eine angenehme Frische.

☝️Das Ratsherrn Hamburg Hell ist ein rundum gelungenes Helles, das Tradition und moderne Braukunst vereint. Es ist leicht und erfrischend, dabei aber geschmacklich komplex genug, um auch anspruchsvollere Biertrinker zufriedenzustellen. Ein Bier, das man sowohl an warmen Sommertagen als auch in geselliger Runde genießen kann.

🍽️ Dieses Bier passt hervorragend zu leichten Gerichten wie Salaten, Fisch oder Geflügel. Auch zu milden Käsesorten oder einem traditionellen bayerischen Weißwurstfrühstück ist es ein idealer Begleiter. Die Ausgewogenheit von Malz und Hopfen macht es zudem zu einem vielseitigen Partner für verschiedene Speisen.

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: www.ratsherrn.de

Anton
Das malzige Dunkle
Herz und Heimat

👁️ Das Bier ist mahagonifarben mit einer schönen, cremigen Schaumkrone, die recht kurz im Glas verweilt.

👃 Der Duft ist malzig und leicht süßlich, mit Noten von Karamell, Schokolade und ein wenig geröstetem und rauchigem Malz.

👅 Dunkle Biere haben oft ein volles, samtiges Mundgefühl, was sich auch hier, dank des Weizenmalzes zeigt. Die Karbonisierung ist moderat, was zu einem angenehmen Trinkgefühl beiträgt. Im Geschmack erwartet man eine ausgeprägte Malzigkeit, welche auch direkte vorhanden ist, begleitet von einer angenehmen Süße und Röstaromen. Leichte Anklänge von Schokolade und Kaffee runden den Geschmack vollends ab. Die Hopfenbittere ist sehr gut in die 5% vol. Alk. eingebunden. Die 24 Bittereinheiten (IBU) sind kaum merklich vorhanden, was diesem Bier keinesfalls schadet.


🍽️ Das Anton passt hervorragend zu einer Vielzahl von herzhaften Speisen, wie Schweinsbraten, Grillgerichte oder Eintöpfe. Aber auch zu einem Gouda, Cheddar oder einem Blauschimmelkäse ist das Bier ein toller Gegenpart. Nicht zu vergessen wäre hier auch der Schokoladenkuchen, da die süßen Noten, die Malzaromen des Bieres ergänzen.

☝️ Das oder der Anton ist ein tolles obergäriges Dunkles. Gerade die zarten Rauchnoten gepaart mit der Süße des Bieres laden zum Genießen und verweilen ein.

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: https://www.herzundheimat.com

Ruhige Kugel
Alkoholfreies Mehrkornzwickl
Hoppebräu

👁️Das Bier präsentiert sich in einem naturtrüben, goldenen Farbton mit einer lebhaften Schaumkrone, die eher großporig aber doch recht stabil ist. 

👃Das Aroma des Bieres ist dezent und angenehm. Man nimmt eine leichte Malznote wahr, die von allerlei Fruchtnoten dank der Hopfen Hallertauer Tradition, Hersbrucker, Callista, Citra und Mosaik begleitet wird. Der Duft erinnert an frisches Brot und leichte Zitrusfrüchte, was die Erwartung an ein erfrischendes Geschmackserlebnis weckt.

👅 Das Mundgefühl ist leicht und spritzig, was durch die gut eingebundene Kohlensäure unterstützt wird. Geschmacklich überzeugt das Mehrkornzwickl durch eine ausgewogene Mischung aus Malz und Hopfen. Es hat auch auf der Zunge und am Gaumen einen milden, leicht süßlichen Malzgeschmack, der von einer feinen Hopfenbittere begleitet wird. Die Fruchtigkeit, die man bereits im Aroma wahrnimmt, kommt auch im Geschmack zur Geltung und sorgt für eine angenehme Frische. Es hinterlässt einen frischen Eindruck im Mund und ist dadurch sehr trinkbar. Auch nach mehreren Schlucken bleibt das Bier angenehm und wird nicht sättigend.

🍽️ Es eignet sich perfekt als erfrischendes Getränk für heiße Sommertage oder als Begleitung zu leichten Gerichten.

☝️ Die Ruhige Kugel ist ein gelungenes Beispiel für ein hochwertiges alkoholfreies Bier. Es bietet ein ausgewogenes Geschmackserlebnis mit einer angenehmen Fruchtigkeit und einer dezenten Malzsüße. Für diejenigen, die ein alkoholfreies Bier suchen, das nicht an Geschmack einbüßt, ist die Ruhige Kugel von Hoppebräu eine hervorragende Wahl. 

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: https://www.hoppebraeu.de

Black Lager 13 (2023)
Black Lager / Schwarzbier
Dok Brewing Company (Belgien)

👁️ Das Black Lager 13 präsentiert sich im Glas in einer tiefschwarzen Farbe, die fast undurchsichtig ist. Es bildet eine großzügige, cremige und beige Schaumkrone, die lange anhält.

👃 In der Nase offenbart das Bier eine Mischung aus gerösteten Malznoten, Kaffee und einem Hauch von dunkler Schokolade. Es gibt auch eine leichte Hopfenaromatik, die an Zitrusfrüchte und Kiefer erinnert, was für einen interessanten Kontrast sorgt.

👅 Der erste Schluck zeigt einen überraschend leichten Körper, trotz der tiefen Farbe. Das Mundgefühl ist weich und leicht cremig, mit einer moderaten Karbonisierung, die das Bier mit seinen 4,5 % vol. Alk. erfrischend macht. Die Röstmalze dominieren den Geschmack, mit deutlichen Noten von Kaffee und Kakao. Die Bitterkeit von 45 IBU ist gut integriert und verleiht dem Bier eine angenehme, trockene Abrundung. Amarillo und Columbus bringen eine Zitrus- und Kiefernote mit, die den röstigen Charakter ergänzt und für eine ausgewogene Geschmacksbalance sorgt.
Es hinterlässt einen sauberen, trockenen Abgang, der zum nächsten Schluck einlädt.

🍽️ Dieses Bier passt hervorragend zu gegrilltem Fleisch, scharfen Gerichten oder sogar zu Desserts wie Schokoladenkuchen.

☝️ Das Black Lager 13 von Dok Brewing Co. ist ein hervorragendes Beispiel für ein Schwarzbier, das die traditionellen röstigen Aromen mit modernen Hopfennoten kombiniert. Es bietet eine beeindruckende Balance zwischen Malzigkeit und Hopfenbitterkeit und ist dabei leicht trinkbar. Ein ideales Bier für Liebhaber dunkler Biere, die nach etwas Besonderem suchen.

Mehr Infos zu der Brauerei und dem Bier unter: https://www.dokbrewingcompany.be/

Fuchsteufelswuid 
Sour IPA
Hoppebräu

Welcome to Waakirchen. Welcome to Hoppebräu.

Was 2010 als Markus Hoppes Garagenbräu, während der Ausbildung zum Brauer und Mälzer begann, gipfelte nach Stationen auf Mauritius und anderen Destinationen und der Weiterbildung zum Braumeister in der eigenen Brauerei nebst „Zapferei“.

Neben klassischen Sorten, wie Weißbier, Hell, Zwickel braut Markus Hoppe und sein Team auch hopfengestopfte Biere. 

Die Wuid-Serie.

Und eins dieser wuiden (wilden) Biere ist das Fuchsteufelswuid, ein Sour IPA.

Gerade jetzt, wo die Tage wieder spürbar kürzer und die ersten frischen Weine wieder ausgeschenkt werden, passt dieses erfrischende Sour IPA hervorragend.

Trüb, wie ein spätsommerlicher Sonnenuntergang mit seinen Gold- und hellen Bernsteintönen steht dieses Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist fest, cremig und haftet toll am Glas. Dieses Bier eine wahre Fruchtbombe. Litschi, Ananas, Mango, Maracuja und feine Citrusnoten, gepaart mit harzigen Tönen steigen einem direkt in die Nase.  Halt wie ein typisches IPA .

Aber der erste Schluck zeigt direkt, wohin die Reise geht. Ein Sour par excellence, das trotz seiner 6,2% vol. Alk. recht schlank daher kommt. Die Rezenz ist für das Sour absolut passend. Dadurch wird das Mundgefühl nicht zu spritzig aber auch nicht zu weich. Sehr rund eben. 

Die Säure herrscht vor und bietet dem Mosaic-Hopfen, welcher hier verwendet wurde, nicht allzu viel Raum zur Entfaltung. Auch auf der Zunge ist neben den sauren Aromen wieder alles an exotischen Früchten zu finden, was vorhin die Nase schon vernommen hat. Im Nachtrunk weichen die fruchtigen Aromen und zurück bleibt eine länger anhaltende Herbe, die an Grapefruit erinnert. Das sorgt dafür, dass der Mundraum leicht trocken wird und man somit Lust auf den nächsten Schluck bekommt. 

Auf dem Etikett sieht man den Namensgeber dieses Bieres, einen Fuchs. Wohl einen durstigen Fuchs, so wie der die Zunge aus dem Maul hängen hat. Das Rückenetikett gibt neben der obligatorischen Zutatenliste auch noch Aufschluss über die verwendete Malzsorte, den Hopfen, Trinktemperatur, das Aromaprofil und der Speisenempfehlung. 

Der Speisenempfehlung von scharfen Gerichten, Gegrilltem und Fisch schließe ich mich uneingeschränkt an.

Wahrlich, ein tolles Sour IPA und deshalb auch mein Bier der Woche.

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: https://www.hoppebraeu.de

India Pale Lager
Brasserie Galibot

Nachdem wir uns schon in Österreich, Bayern und Rheinland-Pfalz mit dem Bier der Woche befanden, sind wir erneut außerhalb des Saarlandes. Wir befinden uns im benachbarten Lothringen. In dieser Region im Nordosten Frankreichs liegt ca. 5 km von der deutschen Grenze entfernt, Forbach. Und in diesem Städtchen mit seinen knapp 21.000 Einwohnern hat sich 2019 die Brasserie Galibot niedergelassen. 

Eine Fusion zweier kleiner regionalen Brauereien, der Brasserie Tom & Charly aus Bitche und der Brasserie Schoenecker Brau aus Schoeneck. Die Galibots, was auf deutsch Bergmann bedeutet, haben sich auf Lagerbiere spezialisiert. Lagerbiere mit Charakter. Und eines dieser Charakterbiere ist mein Bier der Woche. Das IPL

Ja, richtig gelesen. Neben dem India Pale Ale gibt es auch eine untergärige Variante. Das India Pale Lager.

Das IPL der Brasserie Galibot ist Bernsteinfarben und leicht opak im Glas. Die Schaumkrone ist cremigweiß aber recht schwach ausgeprägt. 

Orthonasal kommen direkt Düfte von Mandarine, Maracuja, Zitrusnoten und Litschi zum Vorschein. Das Bier besitzt mit seinen 6% vol. Alk. einen mittleren Körper und dank der recht prickelnden Kohlensäure wirkt dieses IPL sehr erfrischend. Der Gaumen hält, was die Nase verspricht. So sind die Aromen der exotischen Früchte allgegenwärtig und werden erst im Abgang von einer knackigen herben Note abgelöst. 

Die Bittere mit ihren 55 IBU haftet lang am Gaumen aber keinesfalls störend oder überfordernd. Dank des recht trockenen Abgangs ist der nächste Schluck unabdingbar. Alles in allem ein sehr rundes und charaktervolles Bier, was die Galibots da gebraut haben. Ein Bier, welches toll zu schärferen Speisen wie Ramen oder Spicy Chicken passt. 

Das Design des in Grüntönen gehaltenen Etiketts erinnert an eine Fabrik, passend zum Gelände der ehemaligen Bergbauindustrie, worauf sich die Brauerei befindet,

Demnächst steht mein erster Besuch im neuen Galibot Taproom in Forbach an. Ich bin gespannt, die Biere direkt vom Hahn trinken zu können. Ich werde berichten.

Glück auf und à bientôt

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: https://www.brasserie-galibot.com

Festbier Sud 09
Vulkan Brauerei

Vom Saarland geht es in dieser Woche ins benachbarte Rheinland-Pfalz. Um genauer zu sein, in die Osteifel nach Mendig. Unweit der Benediktinerabtei Maria-Laach und dem Laacher See befindet sich die Vulkan Brauerei. Die Brauerei, 1875 gegründet, jedoch noch unter anderem Namen, wurde 2011 von Malte Tack übernommen und komplett umgekrempelt.

So wurde 2012 sowohl das Sudhaus, wie auch Gär- und Lagerkeller komplett um- und neu gebaut. Dadurch entstand die “Gläserne Brauerei", die von außen schon mehr als einladend ist. Einen Besuch ist neben der eigentlichen Brauerei auch der tiefste Bierkeller der Welt wert. In 30 Metern unter der Erde wurden hier früher von insgesamt 29 Brauereien aus der Umgebung die Biere gelagert. Heute reift hier der Bourbon Barrel Doppelbock in original Bourbon-Holzfässern aus den USA. 

Seit 2022 hat die Vulkan Brauerei die Produktion komplett auf Bio-Bier umgestellt und produziert zu 100% klimaneutral. 

Eines dieser Bio-Biere soll nun das Bier der Woche sein. Nach einem kürzlichen Besuch in der Brauerei und Durchprobierens mehrerer Sorten, fiel meine Wahl auf den Sud 09 der limitierten Serie. Hinter dem Sud 09 verbirgt sich nichts anderes als ein Festbier. Und zwar um ein richtig Gutes. 

Das Design des Bauchetiketts zeigt neben einem stilisierten Vulkan auch das “Bioland” Logo. Ein Hinweis über die kurze Verfügbarkeit weist neben dem Wort "limitiert" darauf hin, dass dieses Bier nicht allzu lange verfügbar sein wird. Über einen QR-Code auf der Rückseite kann man sich weitere Informationen über den Sud bzw. das Bier anschauen. 

Das Bier steht glanzfein im dunklen Gold im Glas. Der schneeweiße Schaum war leider zu flüchtig, um ihn näher beschreiben zu können.

Mit der ersten Nase sind direkt süße, malzige Noten da. Getreideartige Aromen und Anklänge von gelber Steinfrucht runden die nasalen Eindrücke ab.

Der Körper ist angenehm vollmundig. Die 5,9% vol. Alk. sind gut eingebunden. So, wie es sich für ein Festbier nunmal auch gehört. Die leicht moussierende Kohlensäure lässt das Bier rund und weich wirken. Steinfruchtaromen sind neben leicht brotigen und malzigen Noten am stärksten vertreten. Eine Hopfenbittere ist nahezu nicht vorhanden. 

Und gerade das macht dieses Festbier so halsgängig. Einen Trinkwiderstand sucht man hier vergebens. 

Auch essenstechnisch kann das Bier einiges. Ob zum Hähnchen oder zur Haxe, dieses Bier ist wie gemacht, um würzige und deftige Speisen prima zu begleiten. Aber auch nur für sich fühlt sich dieses Festbier pudelwohl.

Beim nächsten Werksverkauf, der immer am ersten Samstag im Monat stattfindet, werde ich mich wohl wieder eindecken. Zum einen kann man hierbei eine Menge sparen und man kann sich auch für eine der Führungen anmelden. 

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: https://www.vulkan-brauerei.de

Cosmic Lager
Bach´s

In Neunkirchen (Saar) tut sich was. Zumindest was das Thema Bier angeht.

Gerade ist da (Stand: August 2023) ein tolles B(r)auprojekt im vollem Gange. Denn dort wird auf dem alten Hüttengelände in einer ehemaligen Fabrik des Neunkircher Eisenwerkes eine Brauerei gebaut. Und wenn nichts dazwischen kommt, wird die Bach´s Brauerei hier ihr neues Zuhause finden.

Bis dato braut Julian Bach mit seinem Team noch ein paar hundert Meter entfernt in einer ehemaligen Lagerhalle. Da diese aber schon seit geraumer Zeit aus allen Nähten platzt, war es an der Zeit sich zu vergrößern. Was 2009 in der heimischen Küche begann, wird nun in einer Brauerei mit Biergarten und Restaurant fortgesetzt. Eine saarländische Erfolgsstory.

Und um eines der Biere von Bach´s geht es in dieser Woche. Das Cosmic Lager.

Was eher durch einen “Zufall” als Hopfen-Desaster entstand, wird nun als Cosmic Lager weiter gebraut.

Das Cosmic Lager ist durch sein auffälliges Etikettendesign kaum zu verwechseln. Pink, Pink, Pink und Glitzer neben ein bisschen Pink fallen da schon ins Auge. Das Design nebst Ufo, Traktorstrahl, Planeten und einer Hand kommt genauso spacig daher, wie der Name.

Darüber hinaus findet man auf dem Etikett neben der obligatorischen Zutatenliste und einem Aromaprofil die Brauwerte von Bach´s:

Bach´s braut in kleinen Chargen (max. 30 HL) und gibt seinen Bieren eine Zeit von mindestens 30 Tagen, um zu reifen. Keine industriellen Hopfenextrakte werden zum Brauen verwendet. Und zur Klärung kein Mikroplastik (PVPP). Die Biere werden zum einen auch nicht künstlich filtriert, zum anderen nicht pasteurisiert. Daher ist es sehr von Vorteil, wenn der Hinweis auf dem Etikett von stehender Lagerung im Kühlschrank befolgt wird.

Das Cosmic Lager ist naturgemäß mit einer leichten Trübung im Glas. Farblich strohblond bis goldgelb mit einer strahlend weißen Schaumkrone. Direkt strömen einem fruchtige Aromen von Mandarinen in die Nase. Aber auch kräuterige und leicht harzige Noten. Da merkt man, dass mehr als nur eine Hopfensorte verwendet wurde.

Der Antrunk ist recht weich dank der moussierenden Kohlensäure. Der Körper ist trotz seiner 4,7% Vol. alk. recht kräftig.

Die harzig-kräutrigen Töne sind auch am Gaumen vom Antrunk her präsent, nehmen zum Abgang her aber spürbar ab. Die dominante Hopfennote verdrängt die Fruch- und Citrusnote recht schnell im Nachtrunk. Dadurch bleibt eine leichte Adstringenz zurück, die den Mundraum ein wenig trocken und somit Lust auf den nächsten Schluck macht.

Ein untergäriges Bier mit Charakter, welches vor allem im Sommer bei jeder Grillparty der perfekte Begleiter ist. Ob als Aperitif oder zu schärferen Speisen.

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: https://www.bachs.beer

IPA Liberis 2+3 
"Edition Alkoholfrei"
Brauerei Riegele

Das Bier der Woche bringt uns diesmal nach Augsburg zur Brauerei Riegele. Hier wird seit dem Jahre 1386 Bier gebraut und das mittlerweile in der 28. Generation. Seit 2006 ist Sebastian Priller-Riegele, Biersommelier-Weltmeister von 2011, neben seinem Vater Dr. Sebastian Priller in der Geschäftsführung der Brauerei.

Die kleine Familienbrauerei kann sich mit Ihren Bieren mehr als sehen lassen. Zahlreiche Auszeichnungen vom European Beer Star bis zu World Beer Awards, Meininger Craft Beer Award u.v.m. sprechen eine deutliche Sprache.

Neben ihren Traditionsbieren wie Pils, Export, Dunkel etc. hat die Brauerei Riegele aber auch eine weitere Sparte. Die Brauspezialitäten. 

Hier findet man eine Interpretation historischer und moderner Biere aber auch internationale Bierstile. Und um eins dieser internationalen Bierstile geht es heute. Um das IPA Liberis 2+3 “Edition alkoholfrei”. Ein alkoholfreies Bier, welches sich nicht als alkoholfrei direkt zu erkennen gibt.

Durch die Verwendung von verschiedenen Hefen und Hopfensorten (Simcoe, Amarillo und Mandarina) aber auch durch das Cuvée Verfahren, gepaart mit reichlich technischen Know-How, wird hier ein IPA gebraut, was in dieser Form seinesgleichen sucht. 

Im Glas ist das IPA Liberis 2+3 in einem opalen Goldton mit einer dichten und lang stehenden, weißen Schaumkrone. Man riecht direkt ein Potpourri an tropischen Früchten. Aber auch eine gewisse Honignote sowie Anklänge von Pfirsich sind zu vernehmen. Vom Geruch her würde man nicht sagen, dass es sich um ein alkoholfreies Bier handelt. Es kommt zwar auch die typische Malzsüße durch, die bei vielen alkoholfreien Bieren recht prägnant ist, doch hier spielt dieser Geruch nur die zweite Geige.

Der Antrunk ist recht prickelnd aufgrund der leicht erhöhten Rezenz. Bei dem Liberis kann wegen des fehlenden Alkohols kaum ein vollmundiger Körper entstehen. Muss er aber auch gar nicht. Es trinkt sich leicht wie ein Session IPA und macht definitiv Lust auf mehr. Im Mundraum kommen die tropischen Früchte noch mehr zur Geltung. Zitrus, Mandarine und eine leichte Herbe mit 25 IBU runden dieses Bier vollends ab.

Bis dahin eines der besten alkoholfreien Biere, die ich getrunken habe. Eine top Alternative für diejenigen, die kein Freund der alkoholfreien Weißbiere sind.
 

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: https://www.riegele.de/

Smoky George
Brauerei Rittmayer Hallerndorf

Das Bier der Woche kommt diesmal von einer der ältesten Familien-Brauereien Deutschlands, der Brauerei Rittmayer aus Hallerndorf. Hallerndorf ist eine kleine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Forchheim, auf halber Strecke gelegen zwischen Bamberg und Erlangen. Und in dieser Gemeinde wird seit 1422 Bier gebraut. Innovation mit Tradition ist hier nicht nur ein Spruch, denn neben vielen traditionellen Biersorten wie Landbier, Kellerbier, Hefeweizen oder auch Pils hat die nun gut 600 Jahre alte Brauerei auch ein Rauchbier im Sortiment, welches Georg Rittmayer in Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Whisky-Club „The Most Venerable Order of the Highland Circle“ kreiert hat.

Das Smoky George

Der Tag der Rauchbier-Bewahrung, welcher am 23. Juli 2023 zum zweiten Mal gefeiert wurde, schien mir passend für dieses Bier. Dabei handelt es sich bei diesem Bier um kein klassisches Rauchbier, welches mit Malz gebraut wird, das mit einer holzbefeuerten (Buchenholz) Malz-Darre getrocknet wurde. Das Smoky George hat die Besonderheit, dass es mit heftig getorftem, schottischen Malz gebraut wurde. Hierdurch erlangt das Bier eine kräftige aber nicht aufdringliche Rauchnote, welcher an Islay-Whiskys wie Laphroaig oder Bowmore erinnert. 

Kommen wir nun zum wichtigeren Teil:

Das Smoky George steht in einem hellen Kupferton, leicht bernsteinfarben im Glas, getoppt mit einer eierschalenfarbenen, dichten, geschlossenen Schaumkrone. Die phenolischen Noten des getorften Malzes steigen sofort in die Nase. Aber auch brotige Töne, süßes Malz sowie Vanille und eine Fruchtnote, die an Sherry erinnert. 

Der Antrunk ist durch die recht geringe Rezenz sehr weich, schon fast samtartig. Die Vollmundigkeit ist wegen der kräftigen aber nicht übertriebenen, torfigen Rauchnote präsent, jedoch merkt man dem Rauchbock seine 7,0 % Vol. alk. nicht unbedingt an. Diese sind sehr gut ins Gesamtbild eingebunden.

Auch im Antrunk hält der Gaumen, was die Nase verspricht. Vanillearomen, Rosinen aber auch Zartbitterschokolade sowie Toffee und Nuss breiten sich im ganzen Mundraum aus.

Der Abgang ist geprägt von einer nussig-rauchigen Bittere, die lange aber angenehm anhält.

Das Smoky George ist definitiv eines meiner Lieblingsfeierabendbiere. Jedoch nicht um den Feierabend zu beginnen, sondern um ihn enden zu lassen.

Als Speisenbegleitung zu diesem Bier würde ich entweder eine geräucherte Forelle empfehlen oder etwas aus der Richtung Shepherd´s Pie bzw. Speisen mit Braten und dunkler Sauce. Aber auch als begleitender Part zum Dessert, beispielsweise einem Lava-Cake oder auch zu einem Tiramisu würde dieser rauchige Tropfen wohl sehr gut passen.

Alles in allem ein sehr gelungenes Bier. Nicht umsonst mit mehreren European Beer Stars ins Silber und Gold ausgezeichnet.

Sláinte

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: http://www.rittmayer.de

Pilsener Feinherb
Karlsberg Brauerei

Das Bier der Woche führt uns diesmal in die drittgrößte Stadt des Saarlandes, nach Homburg. Hier ist die inhabergeführte Familienbrauerei Karlsberg zu Hause. 

Seit 1878 wird hier - mittlerweile in fünfter Generation - Bier gebraut. Inhaber der Brauerei ist seit 2010 Christian Weber, der Ur-Ur-Enkel des gleichnamigen Gründers.

Jedoch handelt es sich heute nicht um den Local-Hero der Karlsberg Brauerei, dem UrPils, sondern um die neueste Bierkreation, dem Pilsener Feinherb.

Als ich las, dass Karlsberg ein weiteres Pils auf den Markt bringt, kam bei mir die Frage auf, warum? Karlsberg hat doch neben dem UrPils ja noch weitere Pilsbiere draußen. Das “Mild-frische Pils” und das “Elegante Pilsener Feingold”. Was sollte dann noch ein viertes Pils zu suchen haben? Ein bisschen Recherche hierzu brachte Licht ins Dunkel.

Dadurch, dass die beiden vorgenannten Sorten eingestellt worden, war wieder Platz für ein neues Pils. Eines, das nicht ganz so herb daher kommen soll wie das UrPils. 

Schauen wir mal, ob Karlsberg das hinbekommen hat:

Wenden wir uns zunächst der Optik der Flasche zu. 

Das Design der Karlsberg-Flaschen wurde erst vor kurzem erneuert. Der Fassroller-Stern prangt immer noch groß auf dem Bauchetikett, dessen Wasserzeichen im weißen Hintergrund noch leicht zu erkennen ist. Die Schrift ist im gleichen Blau gehalten, wie das Logo, jedoch das Wort “Pilsener” kommt in einem Goldton daher, ebenso wie die Angaben zum Alkoholgehalt und der Hopfenbittere. Auf dem Rückenetikett fallen einem sofort die beiden Köpfe des Brauer-Teams (Tatjana und Martin) auf, das hinter dieser Neuentwicklung steckt. Über einen QR-Code, der auch auf dem Etikett ist, gelangt man zur Brauergeschichte des Unternehmens. Natürlich sind auch die Zutaten angegeben. Neben Wasser und Gerstenmalz ist auch noch Hopfenextrakt zu lesen. Hierbei scheiden sich die Geister. Wird doch der Hopfenextrakt gerne mal als minderwertig angesehen, können die Biere - den Auszeichnungen zufolge - so schlecht nicht sein. Und dies trifft auch auf das Pilsener Feinherb zu.

Widmen wir uns deshalb nun dem Bier als solches zu.

Wie es sich für ein Pils gehört, ist es glanzfein im Glas. Strohblond mit leichten Goldeinschlägen und gekrönt von einem feinporigen, strahlend weißen Schaum. Beim ersten Riecher haben wir deutliche kräuterige und grasige Aromen in der Nase. 

Der Antrunk ist recht frisch, dank der stiltypischen Rezenz und des feinherben Aromas des Hopfens. Der Körper des Pilseners erinnert schon fast an ein Helles. Generell ist das Zusammenspiel von Hopfenbittere und Malzkörper gut ausbalanciert. Eine dezente Säure kommt zu den grasigen Noten auch noch zum Vorschein. Die herben Aromen hängen im Abgang noch ein wenig nach, sind aber keinesfalls kratzig oder störend.

Im Endeffekt ein Pils, das sich gut zum UrPils gesellt und die beiden ausgeschiedenen Pils´ würdig ersetzt. 

Karlsberg selbst hat zwar einen Onlineshop, dort bekommt ihr allerdings keine Biere zu kaufen. Nur Accessoires, Gläser und Merchandise. Ein Blick in den Shop lohnt dennoch allemal.

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: http://www.karlsberg.de

Trumer Pils
Trumer Privatbrauerei

Beim ersten Bier der Woche handelt es sich um kein Geringeres als das Trumer Pils der Trumer Privatbrauerei aus Obertrum am See in Österreich. Dieses Pils habe ich während meines Aufenthaltes in der Kiesbye Akademie, im Rahmen der Ausbildung zum Diplom-Biersommelier kennen und lieben gelernt. 

Die Trumer Privatbrauerei besteht seit 1601 und ist seit 1775 im Besitz der Familie Sigl. Geführt wird die Brauerei von Josef C. Sigl in achter Generation. Seit 2012 ist die Brauerei "Slow-Brewing" zertifiziert, damals als erste Brauerei Österreichs.

Das Pils ist nicht umsonst das Flagschiff der Brauerei. Gewann es bis dato doch viermal den European Beer Star Award in Gold, zweimal den World Beer Cup Gold Award, sowie den Australian Beer Cup etc.

Die offene Gärung , die lange Reifezeit und die ausschließliche Verwendung von Naturhopfen machen dieses Bier so besonders.

Das Trumer Pils steht in einem leuchtenden Strohgelb glanzfein im Glas, gekrönt mit einer feinporigen und dichten Schaumkrone. Florale aber auch hopfenbetonte Aromen steigen direkt  in die Nase. Die 4,9 % vol. Alk. sind sehr gut in dem schlanken Körper eingebunden. Die präsente aber auch feinperlige Rezenz, gepaart mit der feinen Hopfenbittere führt zu einem leicht trockenen Mundgefühl, welches direkt Lust auf den nächsten Schluck macht. Der Gaumen hält, was die Nase verspricht. 

Alles in allem handelt es sich beim Trumer Pils um ein Bier mit hoher Drinkability. Als Aperitif eignet sich dieses Bier hervorragend. Ob Pur oder mit Aperol auf Eis, ist das Trumer Pils definitiv ein guter Einstieg, was nicht bedeutet, dass es nicht auch während des Essens getrunken werden kann. Leichte Gerichte, wie Salate, Geflügel, oder Gemüse passen zu dem Bier ebenso, wie schärfere Speisen, da hier durch die Hopfenbittere der Schärfe ein wenig ihrer Kraft genommen wird.

Dem Etikett ist neben den Zutaten wie, Wasser, Gerstenmalz und Hopfen nicht viel mehr zu entlocken. Angaben über die Stammwürze oder auch die Bittereinheiten (IBU) hätten neben dem "Slow-Brewing"-Logo und dem World Beer Cup Gold Award, sicher auch noch einen Platz gefunden.

Leider versendet die Trumer Privatbrauerei nicht nach Deutschland. So muss ich meinen mittlerweile aufgebrauchten Vorrat wohl durch einen erneuten Besuch im Salzburger Land auffüllen.

Mehr Infos zur Brauerei und dem Bier unter: http://www.trumer.at

©Biersaarmelier. Alle Rechte vorbehalten.

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